Chefredakteurin der Österreichischen Textil Zeitung Die Österreichische Textil Zeitung ist seit diesem Jahr durch die Zusammenlegung von ÖTM und ÖTZ die einzige österr. Fachzeitschrift der Modebranche. Jährlich vergibt sie den Salzburger Preis für den besten Modeschaffenden. 1997 feiert die ÖTZ ihr 50-jähriges Jubiläum. Seit 1996 fungiert Jutta Heugl als Chefredakteurin, die die Fusionierung der beiden wöchentlich erscheinenden Zeitschriften eingeleitet hat. Heugl ist 1977 durch Zufall zum Journalismus gestoßen. Durch ihre Tätigkeit als Moderatorin von Trendveranstaltungen wurde der Verlagsinhaber Dr. Bondi auf sie aufmerksam. Bereits 1976 arbeitet sie an der Österreich-Konzeption eines neuen Mediums, „Jeans International“, mit und brachte 1977 die erste Ausgabe von „Sportswear“-Österreich heraus. Im selben Jahr begann sie für die Österreichische Textil Zeitung als Redakteurin zu arbeiten. Zunächst war sie für Jeans, Sport zuständig. Parallel zu ihrer Journalistentätigkeit war sie als Trendentwicklerin beim Österreichischen Modesekretariat für Herrenmode- und Sporttrends engagiert. Später übernahm sie bei ÖTZ die Sparten Herrenoberbekleidung, Damenoberbekleidung und initiierte zahlreiche Fachbeilagen, die auch heute noch dieses Medium auszeichnen. Über viele Jahre war das heute nicht mehr bestehende Medium „Österreichische Textil Mitteilungen“ in der Sparte Tracht führend. 1988 setzte sich Heugl vermehrt mit diesem Produktionssegment auseinander. Die Aktivitäten in diesem Bereich erlaubten keine parallel laufende Journalistentätigkeit in der ÖTZ und so trennte sie sich für drei Jahre bis 1991 von der Zeitschrift, um sich gänzlich dem Aufbau des Verbandes „Promotion Tracht“ zu widmen. Die Anzahl der Spezialzeitschriften, die als Beilage der ÖTZ geliefert werden, ist in der Zwischenzeit gewachsen. Abonnenten aus der ganzen Welt machen dieses Medium für Inseratenschaltungen interessant. So hat zum Beispiel das Special „Vision Tracht“ insgesamt 16.000 Abonnentenkunden, wobei davon 10.000 aus dem Ausland stammen; in erster Linie Deutschland, Schweiz aber auch Canada, Amerika und Hongkong. Der Verteilerschlüssel für „Vision Tracht“ resultiert aus den Kundenadressenlisten der Trachtenkonfektionäre. Um die Rahmenbedingungen der österreichischen Trachtenproduktion zu verbessern, wurde unter Leitung von Jutta Heugl 1991 der Verband „Promotion Tracht“ gegründet. Als sinnvolle Maßnahme zur Verbreitung des niveauvollen Trachtensegments wurde das Special „Vision Tracht“ ins Leben gerufen, das saisonal über die neueste Trachtenmode informiert. Ein halbes Jahr später erscheint dieses Special unter dem Titel „Country Look“ für den Letztverbraucher und wird durch Kioske über Morawa, Buchhandlungen, Hotels, Fachhändler in ganz Österreich zu einem Preis von 89.- ÖS vertrieben. Das Interesse an Trachtenmode ist groß - bereits nach der ersten Belieferung waren 48% der Zeitschriften verkauft.
Die Faszination der Modebranche liegt für Heugl in der Komplexität des Themas.
Mode ist von vielen Aspekten her zu betrachten:
An der Modebranche stört sie lediglich, daß manche Menschen glauben, Diktate aufstellen zu müssen. In jungen Jahren wollte die in Südtirol zweisprachig aufgewachsene Jutta Heugl immer schreiben; als in der Modebranche Tätige betrachtet sie sich auch heute nicht. Jedoch an die Faszination „Mode“ in Kindertagen kann sie sich erinnern. Sie hatte immer schon den Drang sich zu bekleiden: statt nackt zu baden wie ihre Geschwister, hat sie sich mit Blumen und Kränzen geschmückt. Zur Mode ist sie letztendlich über ihre Tätigkeit als Dolmetscherin für einen Chemiefaserkonzern gekommen, indem sie Trendvorträge hielt und später auch für die Trendentwicklung verantwortlich zeichnete.
Die eigene Kleidung wählt Heugl nach dem Selbstbild aus. Daraus entsteht das Bedürfnis nach sachlicher, sportiver, funktioneller Kleidung. Kurzfristigen Modetrends hinterherzulaufen befriedigt sie aus diesem Grund nicht. Manchmal jedoch läßt sie sich von ihrer momentanen Stimmung in der Kleiderwahl leiten. Heugl ist kein „Markenhengst“ aber auch internationalen Marken nicht abgeneigt. Wenn sie ein Stück von Prada fasziniert und sie es sich leisten kann, dann trägt sie auch Prada. Bezüglich der Lieblingsfarbe will sich Jutta Heugl nicht einschränken lassen: Sie liebt Materialien wie Leinen, Baumwolle, Wolle, und ist fasziniert von technischen Materialien. „Die Zukunft des Internet sehe ich vor allem als besseres Adressenverzeichnis, auf das man schnell und international zugreifen kann.“
Tel. +43 1 8658242 Fax +43 1 8658242/10
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