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Sabine Kreuzspiegel - SEMI DEI
Vielflieger begegnen Sabine Kreuzspiegels Entwürfen immer wieder - die Ausstattung der Austrian Airlines ist ein Beispiel für das Gespür Kreuzspiegels, Funktionalität und Schönheit passend zu einem Unternehmensimage in Bekleidung zu verpacken.
Das Unternehmen „SEMI DEI“ besteht seit 1988. Zunächst erzeugte SEMI DEI Teenagerkleidung, zwei Jahre später parallel dazu Erwachsenenkleidung. Kreuzspiegel war über einige Jahre regelmäßig bei den Messen in Paris, Mailand und Düsseldorf mit ihren Kollektionen vertreten, bis sie sich 1990 entschloß, Berufsbekleidung und Uniformen unter dem Namen „Officiel“ zu entwerfen.
Sabine Kreuzspiegels Kundenliste kann sich sehen lassen: Austrian Airlines, Hilton, Bacon, SAS, ITAS, Römerquelle, Max Mobil, usw. Die Bezeichnung Berufsbekleidung/Uniformen ist in Bezug zu ihrer Arbeit etwas zu kurz gefaßt: Kreuzspiegel vervollständigt das äußere Erscheinungsbild des Kunden durch adäquate Kleidung. So ist es richtiger, diese Kleidung Promotionkleidung, Corporate Identity-Ausstattung zu nennen.
Officiel ist jedoch nicht das einzige Betätigungsfeld von Kreuzspiegel: Ihre Dirndlkleider können Sie direkt über den Fashion Navigator bestellen. Suchen Sie Ihre Farbkombination aus, wählen Sie die passende Größe und in den nächsten Tagen erhalten Sie eines der schönen Kleider um einen um 10% günstigeren Preis als im normalen Handel.
Weiters ist Kreuzspiegel an Wiens einziger Spezialboutique, die vorwiegend heimisches Design präsentiert, beteiligt: Constellation, Ringstraßengalerien, 1010 Wien, beherbergt Modelle von Nicole Adler, GABA, Atil Kutoglu, Schella Kann, Edwina Hörl, usw.
Die Unternehmerin kann auf eine fundierte Ausbildung verweisen:
- 1976-1979 Ausbildung zur Textildesignerin an der Textilfachschule Spengergasse, Wien
- 1980 Aufnahme an die Hochschule für Angewandte Kunst, Meisterklasse für Textildesign unter Leitung von Prof. Rader Soulek, die sie jedoch schon nach einem Jahr verläßt, um sich
- 1981 in der Meisterklasse für Mode unter Leitung von Karl Lagerfeld weiterzubilden. Nach Lagerfeld leitet Jil Sander ab 1983 die Klasse.
- 1987 beendet sie ihr Studium unter Betreuung von J.C. de Castelbajac mit einer Kollektion zum Thema „Edelweiß um jeden Preis“, für die sie eine Auszeichnung durch das Bundesministerium für Unterricht und Kunst erhält.
Bereits 1986 beginnt Sabine Kreuzspiegel ihre selbständige Tätigkeit mit Entwürfen inklusive Ausführung für „Salut“, eine Varietéshow von André Heller in Hamburg. Gleich nach Abschluß des Diploms an der Hochschule ist sie für die nächsten zwei Jahre als Consulterin für den Einkauf bei Palmers und Wolford beschäftigt.
Die Faszination an der Mode liegt für Kreuzspiegel darin begründet, daß
„....die jeweiligen Trends, die in der Luft liegen, von der Bekleidung widergespiegelt werden.“
Abschaffen würde sie am liebsten den extremen Trendwechsel:
„Früher hat sich ein Trend über Jahre gezogen und jetzt gibt es pro Jahr drei neue Trends; das ist übertrieben. Dieses Faktum ist zwar auch ein Zeitphänomen, aber den extremen Wechsel würde ich am liebsten abschaffen.“
Mode wollte Kreuzspiegel eigentlich nie machen. Erst während der Vorbereitungsarbeiten zu einer Modeschau unter Leitung von Lagerfeld ist der „Mode-Funke“ übergesprungen. Die internationale Arbeitsweise und dazu die faszinierende Persönlichkeit eines Karl Lagerfeld ließen sie ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aus den „Mode-Fängen“.
Die Auswahl der Kleidung erfolgt für die Mutter eines einjährigen Sohnes nach praktischen Gesichtspunkten. Sie muß sich in erster Linie gut darin bewegen können und der Schutz vor Kälte muß gegeben sein.
Lieblingsmaterial oder -farbe hat Kreuzspiegel keine. Nur mit Polyester hat sie noch immer Schwierigkeiten, auch wenn es jetzt sehr modern ist. Schwarz ist eventuell eine Farbe, die sie nicht so gerne trägt, da sie ihrer Meinung nach zu hart wirkt.
Derzeit schätzt Kreuzspiegel vor allem Tom Ford für seine konzeptionelle Arbeit.
„Ich schätze sehr viele Designer. Jedoch Tom Ford besonders, da er Neuerungen in die Modeszene und ins Denken allgemein gebracht hat. Die Kleidung ist modern und nicht zu sehr retro. Ich mag wie er denkt: Er sieht sich nicht so sehr als Modemacher, sondern eher als Stylist. Seine Mode entsteht als Gesamtkonzept. So ist er auch für die Werbung von Gucci verantwortlich.“
Wenn Sabine Kreuzspiegel nicht in der Modebranche tätig wäre, würde sie am liebsten etwas mit Antiquitäten, Restauration, allgemein dem Erhalten von Altem, zu tun haben.
Wie ist Ihre persönliche Modevision?
„Wenn ich wüßte, wie es in der Modebranche in den nächsten Jahren weitergeht, würde ich gut dastehen. Aber ich kann mir vorstellen, daß es ein größeres Angebot an billiger Ware geben wird. Auf der anderen Seite wird es noch weiterhin hochqualitative und dementsprechend teure Kleidung geben. Der mittlere Bau wird es schwer haben. An sich eine Struktur, wie es sich jetzt auch in unserer Gesellschaft abzeichnet.“
Die österreichische Textilwirtschaft kann sich nach Kreuzspiegels Meinung nur über die Qualitätsschiene und Spezialisierung retten.
„In Österreich fehlt das Elitedenken. Wir sind zu wenig stolz.“
Die Funktion der Mode beschreibt sie mit dem alten aber noch immer gültigen Sprichwort „Kleider machen Leute“:
„Leute zeigen in der Kleidung, was sie gerne sein möchten. Man kann mit Kleidung etwas vorspielen - wo gehöre ich hin oder bei welcher Gruppe wäre ich gerne dabei. Oft paßt der äußere Ausdruck mit der Realität nicht zusammen - manchmal betrügen sich eben die Leute selber.“
Was halten Sie vom Fashion Navigator, dem ersten deutschsprachigen ausschließlich elektronischem Modemagazin im Internet?
Find ich gut, daß Österreich einmal rechtzeitig dabei ist und nicht hinterherhinkt. Das kann nur ein Vorteil sein. Einmal vorn dabei!
SEMI DEI - Sabine Kreuzspiegel
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Fax +43 1 52265904
Der Fashion Navigator dankt für das Interview!
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