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Louise
Bourgeois "Passage Dangereux" "My name is Louise Josephine Bourgeois. I was born 24 December 1911, in Paris. All my work in the past fifty years, all my subjects, have found their inspiration in my childhood. My childhood has never lost its magic, it has never lost its mystery, and it has never lost its drama." June 7 through September 29, 2001 Louise Bourgeois ist eine der bedeutendsten und herausragendsten Künstlerinnen des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Diese Position ist das Resultat eines 90-jährigen Lebens und der ständigen Beschäftigung und Auseinandersetzung mit diesem, den Menschen, Orten und Erfahrungen eines Lebens als Tochter, junge Künstlerin, Ehefrau, Mutter und letztendlich einer ungemein produktiven Phase künstlerischer Arbeit im hohen Alter. Gerade mit den Arbeiten der letzten 20 Jahre hat Louise Bourgeois einen einzigartigen Stellenwert in der Entwicklung der Moderne bekommen und die Phasen ihres Werks zu einem schlüssigen Höhepunkt geführt. Geboren in Paris und dort mit den Proponenten der damaligen Moderne konfrontiert, ging sie 1938 mit ihrem amerikanischen Ehemann nach New York. Dort zog sie 3 Söhne auf und knüpfte an die ersten malerischen Pariser Arbeiten zunehmend mit plastischen Werken an, die über die Jahre immer komplexer und raumbezogener wurden. Dabei war die Entwicklung ihres künstlerischen Denkens immer von einer zeichnerischen Praxis geprägt, gerade in den Jahren in denen räumliche Einschränkungen und familiäre Pflichten einen dauernden Kampf um eigene Identität und die Weiterführung der künstlerischen Arbeit bedeuteten. Wer Louise Bourgeois heute trifft begegnet einer hellwachen und lebenslustigen 90-jährigen, die in vollem Bewußtsein und mit den Erfahrungen eines langen Lebens und intensiver Arbeit konzentriert an ihrem immer intensiver werdenden Werk arbeitet. Nichts in ihrem Wesen scheint an Oberflächlichkeit interessiert, es sind die Fragen, die sie auf unnachahmliche Weise als Methode des Denkens und Erinnerns stellt und ihre absolute Offenheit auch und gerade was Persönliches betrifft. Mehr als ihre Kunst interessieren sie die Menschen und das eigene Menschsein und anstatt einer Theorie anzuhängen, ist es die unbedingte Freiheit mit der sie sich allen Aspekten des Menschlichen zuwendet und in Ihrer eigenen Biografie und vor allem Kindheit alle Anstöße und Motive für ihre Arbeit findet. Louise Bourgeois studierte in einer Zeit Kunst, als Künstlerinnen noch die Ausnahme in einer männlich dominierten Welt waren. Gerade das intensive und ehrliche Interesse vieler junger Künstlerinnen und Künstler an Person und Werk von Louise Bourgeois zeigen, wie sehr gerade ihre Entwicklung ein zentraler Bestandteil eines Paradigmenwechsels in Gesellschaft und Kunst ist. Der Bogen zwischen der jugendlichen Individualität und Frische und der reifen Reflexion im Werk von Louise Bourgeois ist vor diesem Hintergrund ein signifikanter Ausdruck für unsere Situation zu Beginn des neuen Jahrtausends. Die Ausstellung im Kunstraum Innsbruck zeigt eine Auswahl von zeichnerischen, grafischen und plastischen Arbeiten der 90er Jahre. Höhepunkt ist eine komplexe Arbeit aus der Cell-Serie, die Passage Dangereux. Das Werk der nun 90jährigen Künstlerin ist mit stets noch zunehmender Intensität und überraschender Frische signifikanter Ausdruck für unsere Situation zu Beginn des neuen Jahrhunderts. Die Erkundung der raumgreifenden käfigartigen Skulptur mit all ihren bizarren Stücken führt in die eigene und die Erinnerung der Künstlerin: "My name is Louise Josephine Bourgeois. I was born 24 December 1911, in Paris. All my work in the past fifty years, all my subjects, have found their inspiration in my childhood. My childhood has never lost its magic, it has never lost its mystery, and it has never lost its drama." Die Ausstellung ist eine Koproduktion mit der Akademie der Bildenden Künste Wien, die Louise Bourgeois letztes Jahr die Ehrenmitgliedschaft verliehen hat und entsteht in Zusammenarbeit mit Cheim & Read Gallery, New York; der Galerie Hauser & Wirth, Zürich und der Sammlung Hauser und Wirth, St. Gallen/Schweiz. fig.: Passage Dangereux, Ausschnitt, 1997 Foto: Sammlung Hauser und Wirth, St. Gallen/Schweiz
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