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more culture>>> MARC THOMAS MERZ: HIMMELSWESEN 12.11.99 - 12.3.2000 Modemuseum im Münchner Stadtmuseum, St. Jakobs-Platz 1, Germany - 80331 München Des Lichtgewandes Saum
Ein Engel schreitet langsam durch den Raum. Ephides Gewidmet ist dieses feinstoffliche Werk den geliebten Freunden, den Lichtwesen aus höheren Sphären. Merz will anhand seiner im wahrsten Sinn des Wortes märchenhaften Arbeit die Menschen mit der Engelswelt konfrontieren, und den Betrachter dazu bringen, wieder mit Kinderaugen zu sehen und zu staunen. Denn die Engel sind unsere intimsten Herzensfreunde. Der Titel der Gesamtkollektion "Des Lichtgewandes Saum" macht deutlich, daß der Mensch gerade mal den äußersten Saum eines geistigen Lichtgewandes darstellt. Es läßt sich nur erahnen, was sich für eine von Licht funkelnde Pracht dem Betrachter darbieten würde, könnte man den Vorhang zum Universum ganz vorsichtig einmal lüpfen. Aber wahrscheinlich würde man sich ob soviel Glanzes die Augen verbrennen. Deshalb läßt der Gewandzyklus von Merz in dem Zuschauer eine stille glückliche Vorahnung zurück, eine Vorfreude auf ein mystisches Reich, das noch nicht betreten wurde, wenn auch die Tore einen Millimeter offen stehen und etwas Licht hinaus in das Dunkel der Welt werfen. In der Ausstellung sind die ersten sechs der insgesamt dreizehn geplanten Himmelswesen zu sehen, wobei jedes aus mehreren Teilen besteht. Jedes der Kleider wurde in monatelanger Arbeit von Hand gefertigt, mit aufwendigen Ornamenten und Applikationen versehen und hunderten von Kristallen bestickt. Die "Lotusaura des Teichengels" trägt beispielsweise 16.000 Swarovski-Steine und 7.000 Pailletten. Der "Schneekristallumhang des Schneekristallengels" ist gar mit 30.000 Steinen versehen! An den phantastischen Roben arbeitet ein ganzes Team, das es versteht, sich in Geduld und Stille zu üben und das seine Kreativität aus dem gemeinsamen Harmonie-Erlebnis schöpft. Das Resultat kann sich sehen lassen: unter enorm aufwendiger Anfertigung sind Gewänder von elfenhafter Leichtigkeit und märchenhafter Schönheit entstanden - gemacht für zauberhafte Wesen und lichte Erscheinungen.
Die engelhaften Lichtwesen, die in dieser Ausstellung im Modemuseum zu sehen sind, nennen sich "Himmelskönigin" oder sind dem Wasserreich entstiegen, wobei sie sowohl in Süß- als auch in Salzwasser Zuhause sind: "Teichengel", "Meeresengel" und "Schneekristallengel" heißen die Gewänder, die nur für höhere Wesen gedacht sind. Auch ein "Sakralengel" ist dabei, sowie ein "Amethystengel". Merz verwendet für seine Himmelswesen hauptsächlich edelste Materialien: feinste Stoffe der Hoferhecht-Stickereien aus Vorarlberg, funkelnde Steine und Pailletten von Swarovski-Kristallwelten und Goldfäden von Gütermann aus Deutschland. Hunderte von Metern an Seide, Mousseline, Taft, Samt und Organza sind in den ausladenden Modellen verarbeitet.
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