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Nylon & Caprisonne. Emotional 50ies Historisches Museum Saar 04. Mai bis 14. September 2003 more culture>>>


Nicht wegzudenken aus der Bilderwelt der Fifties sind aber auch junge Frauen mit weiten schwingenden Petticoat- Röcken oder „Backfische“ in Caprihosen und mit flachen Ballerina-schuhen.

In seiner aktuellen Sonder-ausstellung zeigt das Historische Museum Saar Bekleidung und zeittypische Accessoires der fünfziger Jahre von Abend- und Cocktailkleidern über Dessous, Bademode und Kosmetik bis hin zur Kühltasche für Coca Cola und zum Plüschtier „Bambi“.

Neben Jugend- und Freizeitmode stehen die Kreationen für die elegante Dame im Zentrum der Präsentation. Die Exponate, die zumeist aus den reichen Beständen des Modemuseums im Münchner Stadtmuseum stammen, ermöglichen es den Besuchern, in einer faszinierenden Zeitreise das damalige Lebensgefühl und den Lifestyle nachzuempfinden.

Nach den Entbehrungen der Kriegsjahre waren die Kreationen von Christian Dior, Cristobal Balenciaga, Coco Chanel und Pierre Balmain Leitbilder einer neuen Frauengeneration, die durch elegante Kleidung und Luxusprodukte dem Alltag entfliehen wollte. Vor allem Diors „New Look“ – eine sehr weibliche Modelinie mit runden, weichen Schultern, betonter Oberweite, schmaler Taille, weit schwingendem Rock, weicher, lockiger Frisur und aufeinander abgestimmten Accessoires wie Handschuhe, Kopfbedeckung und Tasche - wurde zum Inbegriff von Eleganz.

Eng verbunden war die Haute Couture mit der sogenannten Hautevolee, den Schönen und Reichen und den Filmidolen der Zeit. Modetrends schrieben Filmgeschichte oder wurden umgekehrt durch Filme und prominente Persönlichkeiten geboren. In der Ausstellung erinnern Kleider von Kaiserin Soraya oder die von Filmstars wie Romy Schneider, Lil Dagover und Sabine Sinjen an Glanz und Glamour der fünfziger Jahre. Bunte Plakate werben für den Urlaub in Capri, Rimini und Riva am Gardasee, für „Sissi“ und „Die Sünderin“, „Arwa Strümpfe“, „Maple Leaf Ballon Gum“ und „Afri-Cola“. Und zu alledem macht „Vetrix eine gute Figur“.

Mit wachsendem Wohlstand stieg auch in breiteren Bevölkerungsschichten das Bedürfnis nach Verfeinerung der Lebensart. Man wollte nicht nur „adrett“ aussehen, Kleidung und Benehmen mussten zueinander passen und für jeden Anlass richtig gewählt werden. Frauenzeitschriften und Anstandsbücher boten dazu Hilfe in allen Lebenslagen an.

Die Besucher der Ausstellung können eine Flugreise zu einem Traumziel der fünfziger Jahre gewinnen: eine Woche Capri für zwei Personen, gestiftet von der Sparkasse Saarbrücken.
Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog in der Art eines Lifestyle-Magazins erschienen. Ein vielfältiges Programm mit Kindernachmittagen, Fortbildungsveranstaltungen und hochkarätigen Vorträgen zur Modegeschichte der fünfziger Jahre rundet die Präsentation ab.

In Kooperation mit dem Kino achteinhalb werden Spielfilme gezeigt, die das Lebensgefühl der Zeit und den Zusammenhang zwischen Haute Couture und Film in besonderer Weise veranschaulichen. So entwarf beispielsweise Hubert de Givenchy höchstpersönlich die Kostüme Audry Hepburns für den Film „Funny Face“ (1957).

Foto: Blick in die Ausstellung, Aufnahme: Thomas Rößler



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