REISEN
INS ICH
10.10.2001 03.02.2002
sammlung-essl.at
Franz
West: Emulsion I/2 Frivole Dame (1981) Collage und Mischtechnik auf
Papier, 42 x 36 cm
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Am 10.10.
2001 eröffnet die Sammlung Essl die Ausstellung "Reisen ins
Ich". Siegfried Gohr kuratierte eine Schau von rund 60 Werken aus
den Beständen der Sammlung Essl und Leihgaben, die die Wandlungen
des Selbstbildnisses in der zeitgenössischen Kunst thematisiert.
In der Kunst nehmen Selbstdarstellung und Selbsterforschung stark zu,
die Position und Rolle des Künstlers in der Gesellschaft wird nicht
mehr als selbstverständlich empfunden. Die Ausstellung zeigt einem
visuellen Diskurs, der sich in sechs Kapiteln entwickelt: Selbstbeobachtung,
Narzismus, Soziale Rollen, Künstlerinnen, Selbstironie und das
Anderssein.
Georg Baselitz
und Chuck Close und thematisieren relativ direkt und ohne große
Manipulationen das eigene Bildnis oder den eigenen Körper. Das
narzistische Ich
repräsentieren Siegfried Anzinger, Maria Lassnig, Markus Lüpertz,
Zoran Music und Oswald
Oberhuber. Das Spiel mit der Identität, der Entwurf immer neuer
Rollen zeigen Arbeiten von
Martin Kippenberger, Gilbert & George, oder auch Francesco Clemente.
Mit einer
Verbildlichung oder Ironisierung des spezifisch Weiblichen in der bildenden
Kunst beschäftigt
sich z.B. Rosemarie Trockel, dadurch entsteht eine neue Sensibilität
für die
Geschlechterdifferenz. Valie Export, Elke Krystufek und Cindy Sherman
thematisieren in
unterschiedlichen Medien die weibliche Sicht auf den Körper, das
Körpergefühl und die ihm
zugewiesene Rolle. Bei Günther Brus und Arnulf Rainer ist das Pathos
des Künstlers oft mit
Selbstironie und der Wahrnehmung des Anderssein verbunden. Auch Entfremdung
und der
tragische Verlust des Ich haben sich in diesen Küntlerselbstbildnissen
ihren Ausdruck
gesucht.
Katalog
Deutsch / Englisch mit Beiträgen von Siegfried Gohr, Gunda
Luyken und literarischen Texten von Ingeborg Bachmann,
Peter Handke, Sigmund Freud, Karl Popper, u. v. a.
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