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Enactments of the Self

steirischerbst.at
24. 10. - 24. 11. 2002

foto:steirischer herbst 2002, Enactments of the Self, Curator: Maia Damianovic, Brenda Fassie, © Andrew Bannister

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Enactments of the Self (Inszenierungen des Selbst) wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Tendenzen und Bestrebungen innerhalb der Gegenwartskunst, von neuem existentielle Fragen zum Ausdruck zu bringen.
In vielfältigen Formen verleihen die teilnehmenden KünstlerInnen der Vorstellung des Existentiellen Gestalt, indem sie sich dem Begriff der Identität narrativ annähern. Mit dem Ziel, neue aktive Beziehungsformen zwischen der Kunst und verschiedenen Publikumsgruppen zu ermöglichen, werden eine Reihe von Performances und choreographierten Ereignissen sowohl in geschlossenen Räumen als auch auf öffentlichen Plätzen in ganz Graz präsentiert. Dabei wird teils auf die bestehende Infrastruktur zurückgegriffen, teils werden eigens auf das Projekt zugeschnittene Situationen geschaffen.
Insgesamt bilden die Kunstwerke, trotz unterschiedlicher Ansätze, eine Reihe von Schauplätzen - psychodramatische Bühnen - für existentielle Inszenierungen und Affirmationen. Aber nicht um die Festsetzung von "unveränderlichen" Tatsachen geht es in diesen Projekten; sie erlauben uns vielmehr, das "Existentielle" mit Hilfe eines neuen, offenen Modells interaktiver Kommunikation zu überdenken.
Auf provokative, verführerische oder unterhaltsame Art und Weise eröffnen die einzelnen Projekte einen Zugang zu verschiedenen Aspekten unseres Lebens, der mehr auf direkter Erfahrung denn auf Vermittlung beruht. Die Aufmerksamkeit gilt auch nicht länger dem Künstler/der Künstlerin als zentralem Darsteller/zentraler Darstellerin; das Augenmerk liegt vielmehr auf einer stärker intersubjektiven Beziehung zu unterschiedlichen kulturellen, sozialen und politischen Realitäten. Enactments of the Self bietet eine Plattform, um die Grenzen individueller und kollektiver Identität jenseits gewohnter Repräsentations- und Verhaltensweisen zu erforschen und ein Kaleidoskop an Möglichkeiten zu entdecken. Die Kunstwerke sind der Ausdruck eines innigen Verlangens nach existentieller Verwirklichung ohne starre Grenzen. Sie lassen eine ungezügelte, ja fast libidinöse Energie erahnen, die sich der Kontrolle einer Bedeutung verordnenden Autorität entzieht.
Die Werke dieser Ausstellung basieren weniger auf ästhetischen Konzepten oder Methoden als auf "geistigen Ökologien", die uns schöpferische Abbilder von uns selbst und unserer Welt bieten. Zahlreiche Ereignisse der Gegenwart zeugen von einem enormen kollektiven Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Individualisierung. Enactments of the Self ermöglicht Einblicke in Sphären, in denen wir das Selbst und die Welt nicht mehr eindeutig fassen, sondern nur neu erfinden können.



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